Honeysuckle Charaktere fallen dadurch auf das sie sich innerlich stehen geblieben fühlen. Sie leben nicht im hier und jetzt. Sie sind in der Vergangenheit stehen geblieben und unterstreichen dieses oftmals durch Aussagen “Wie früher…” oder “Als ich noch…”. Es existiert eine unbewußte Weigerung in neue Entwicklungsphasen einzutreten. Verpaßte Gelegenheiten, Nachtrauern in Verbindung mit Schulfgefühlen sind auffällig für Honeysuckel Charaktere. Honeysuckel holt uns zurück in die Gegenwart, es neutralisiert alle Einflüsse, Wünsche und Sehnsüchte der Vergangenheit. Honeysuckel hilft den Austausch zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart zu normaliseren.
Die Bachblüte Honeysuckle wird gerne als Nostalgieblüte bezeichnet. Sie soll laut einer Beschreibung von Dr. Edward Bach dabei helfen, Bedauern und Kummer über die Vergangenheit aus den Gedanken zu streichen. Gleichzeitig soll sie dabei helfen, den Menschen wieder zurück in die Gegenwart bringen, denn dort lebt der Honeysuckle-Typ nur körperlich, aber nicht geistig – zumindest, wenn er im negativen Honeysuckle-Zustand ist.
Der negative Zustand bei Honeysuckle
Im negativen Honeysuckle-Zustand lebt man in der Vergangenheit. Man erinnert sich an frühere, längst vergangene Zeiten, sieht sie oft mit einem verklärten Blick, blendet das Negative aus und sieht nur das Positive. Man hat mit der eigenen Vergangenheit nicht richtig abgeschlossen und blickt immer wieder zurück.
Typische Beispiele für den negativen Zustand bei Honeysuckle sind Eltern, die ein Kind verloren haben, Ehegatten, deren Partner gestorben ist oder wenn man sich hat scheiden lassen. Man blickt wehmütig zurück, denkt an die schönen gemeinsamen Zeiten, blendet aber die Situationen und Verhaltensweisen aus, die etwa zur Scheidung geführt haben. Vielfach kommt man auch über den Verlust eines geliebten Menschen oder Haustiers nicht hinweg. Oder man trauert vertanen Chancen, gleich ob privater oder beruflicher Natur, nach. Die zerbrochene Jugendliebe etwa ist ein solches Beispiel.
Aber auch Kinder, die sich schwer tun, sich im Kindergarten einzuleben, wenn sie für einige Stunden von ihren Eltern getrennt sind, können von Honeysuckle profitieren. Ebenfalls kann die Bachblüte beim Einleben im Internat helfen, oder wenn im Ferienlager das Heimweh zu groß wird.
Wer im negativen Honeysuckle-Zustand ist, spricht oft von der Vergangenheit und langweilt damit sein Gegenüber. Vielfach zeigen diese Personen auch kein Interesse an aktuellen Problemen und wie sie diese lösen können. Sie erwarten von der Gegenwart und der Zukunft nichts Gutes mehr. Man kann oft Erinnerungsstücke auch nach Jahren nicht wegwerfen, obwohl sie schon seit ebenso langer Zeit im Schrank verstauben. Vielfach wünscht man sich in die Vergangenheit zurück, bedauert bestimmte Entscheidungen und malt sich aus, wie das Leben hätte verlaufen können, hätte man einst andere Entscheidungen getroffen.
Der positive Zustand bei Honeysuckle
Wer dagegen in den positiven Honeysuckle-Zustand gelangt, weiß genau, dass das Leben hier und heute stattfindet. Man lebt in der Gegenwart. Aus der Vergangenheit hat man gelernt, man nimmt bestimmte Rituale mit in die Gegenwart, wirft andere über den Haufen, die in der Vergangenheit auch nichts gebracht haben. Man blickt nach vorne und hat mit seiner Vergangenheit abgeschlossen. Man sieht nicht mit Bedauern zurück, sondern hakt seine Vergangenheit einfach ab.
Die Hauptanwendungsgebiete von Honeysuckle
Honeysuckle wird immer dann verordnet, wenn man mehr in der Vergangenheit als in der Zukunft lebt. Wenn man mit bestimmten Schicksalsschlägen nicht umgehen kann, immer wieder zurück blickt, kann die Bachblüte hilfreich sein, etwa nach dem Verlust eines geliebten Menschen oder Tieres. Aber auch nach einem Umzug kann die Bachblüte angeraten sein, wenn man dem bisherigen Wohnort nachtrauert und sich deshalb am neuen Wohnort kaum einleben kann. Ebenso kann Honeysuckle helfen, wenn Kinder Heimweh haben oder allgemeine Probleme, sich von den Eltern abzunabeln.
Gerne wird Honeysuckle zudem eingesetzt, wenn es darum geht, einmal auszumisten, sich von unnützen Dingen zu trennen, die man über Jahre hinweg aufbewahrt hat. Oft reichen schon ein paar Tropfen der Bachblüte im Wasserglas aus, um die Aktion zu vereinfachen.